
(Jakowlewskaja)
Erste Erwähnung: 1563.
Die Anzahl der Höfe: 1 (1563), 8 (1678), 4 (1707), 14 (1911).
In der Vergangenheit war Sjerjodka ein großes Dorf, aber die alten Häuser sind nicht erhalten. Am Rande des Dorfes, an einem hohen offenen Ufer, steht eine Windmühle, die aus dem Dorf Tolvuja hierher transportiert wurde. Das Aussehen der Windmühle ist ungewöhnlich für den Kizhi Bezirk. Ihr Baumeister, der Bewohner von Tolvuja Pavel Semjenovich Skinkow, nahm als Vorbild baltische Windmühlen, sodass ihr Aussehen sich grundlegend von den üblichen Silhouetten der Kizhi Windmühlen unterscheidet. Bei dieser traditionellen Windmühle wurde der Bau ganz auf eine in den Boden gegossene Säule gebaut, und die ganze Mühle wurde im Wind gedreht. Bei der Tolvuja Mühle dreht sich nur der obere Teil - das Zelt mit den Flügeln, und der hohe achteckige Turm bleiben unbeweglich. Es ist ungewöhnlich, dass die Mühle mit Schindeln aus Kiefernholz bedeckt ist. Die Entstehung solcher Gebäude zeigt, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts neue Einflüsse die traditionelle Architektur des russischen Nordens durchdringen.
Sjerjodka ist ein berühmter Ort. Hier lebte einer der Sagenerzähler des Kizhi Bezirks Leonti Bogdanow - sein Gesang wurde vom Beamten der Olonetskauer Kanzlei und dem Sammler der Folklore P. N. Rybnikow zufällig gehört. Im Kizhi Bezirk machte er eine Entdeckung, die später die gesamte russische Kultur beeinflusste. Er hatte herausgefunden, dass ganz in der Nähe der Hauptstadt Russlands – Sankt Petersburg - eine einzigartige Region existiert, wo altrussische Sagen gesungen werden, und wo jedes Dorf seinen eigenen berühmten Sänger besitzt. Zu dieser Zeit wurde angenommen, dass altrussische Sagen in Russland nicht mehr gesungen werden, sondern nur noch in Texteinträgen existieren würden. Später kamen bekannte Wissenschaftler in die Dörfer, um sich mit einem einzigartigen Phänomen des Kizhi Bezirks vertraut zu machen.